Für die weitere Existenz und Entwicklung eines Unternehmens ist die Nachfolgeregelung von entscheidender Bedeutung. Deshalb kann mit der Auseinandersetzung damit nicht früh genug begonnen werden.
Wer diesen Schritt nicht umsichtig angeht, schadet nicht nur seinem Lebenswerk, sondern auch sich selbst und seinen Nachkommen. Sämtliche Facetten und ihre wechselseitigen Abhängigkeiten müssen berücksichtigt werden. Dies erfordert vor allem eines: Zeit.
Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Familienunternehmen ist erwiesenermassen gross. Sie sind das eigentliche «Rückgrat der Schweiz»: etwa 80% der Unternehmen und etwa 2/3 aller Arbeitsplätze fallen in die Kategorie Familienunternehmen. Diese Unternehmen reagieren auf Konjunkturschwankungen nicht gleich wie die grossen Unternehmen. Sie sind in der Regel weniger dynamisch. Allerdings wirken sie dadurch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stabilisierend auf die Volkswirtschaft.
Ungefähr die Hälfte aller Familienunternehmen versagen im Übergabeprozess an die nächste Generation. Im besten Fall führt dies zu einem erzwungenen Verkauf an Dritte, oft jedoch zur Schliessung. Von den familienintern weitergeführten Unternehmen entwickeln sich nur 17% sehr erfolgreich (>5% Umsatz- und Ertragswachstum), 31% stagnieren, während sich 52% negativ (>5% Umsatz- und Ertragsverlust) entwickeln.
Meistens wird die Übergabe durch den abtretenden Unternehmer zeitlich und inhaltlich mangelhaft geplant und konzipiert. Dies hat folgende erstaunlichen Tatsachen zur Folge:
Im Idealfall beginnt die Nachfolgeregelung rund 15 Jahre vor der eigentlichen Stabsübergabe. Die gedankliche Auseinandersetzung mit der Nachfolge sollte noch mal zehn Jahre früher beginnen. Dadurch wird ein strukturiertes und überlegtes Vorgehen ermöglicht – auch ein einmaliger Misserfolg wegen einer falschen Nachfolgerwahl kann aufgefangen werden.
Jeder Fall liegt anders. Es gibt deshalb kein allgemein gültiges Vorgehen, das in jedem Fall zum besten Resultat führt. Alle persönlichen und familiären, unternehmerischen, finanziellen, steuerlichen und rechtlichen Voraussetzungen und ihre gegenseitigen Abhängigkeiten müssen bezogen auf den konkreten Einzelfall beachtet werden.
Dieser Schlüsselprozess wird von den Beteiligten in der Regel nur einmal durchlaufen. Externe Unterstützung durch einen erfahrenen Rechts-, Steuer- oder Unternehmensberater ist deshalb von grösstem Nutzen.