Einer der hauptsächlichen Gründe für das Scheitern von Jungunternehmern liegt in einem weitgehend konzeptlosen Vorgehen. Zentrale strategische Erfolgsgrundsätze werden richtiggehend sträflich verletzt.
Manche unternehmerische Tätigkeit beginnt mit einer experimentellen Phase, die durch zahlreiche Aktivitäten und wenig Zielorientierung geprägt ist. Am Anfang mehrere Standbeine aufbauen zu wollen, ist gefährlich. Erfolgsversprechender ist es, sich zuerst auf eine Idee zu konzentrieren und diese dafür konsequent zu verfolgen. Eine Verzettelung der Kräfte ist wenig effizient.
Intuitives Vorgehen genügt nicht. Eine ehrliche, sorgfältige Stärken/Schwächen-Analyse gehört zu den wichtigsten Vorbereitungen für einen erfolgreichen Firmenstart.
Es gilt, sowohl die Chancen zu nutzen als auch sich gegen potentielle Gefahren zu wappnen.
Eine Chance ergibt sich dann, wenn eine Entwicklung ausserhalb der Unternehmung mit einer Stärke des Unternehmens korrespondiert. Gefahren entstehen, wenn ein Trend in der Umwelt auf eine eigene Schwäche trifft.
Auf Grundlage der Stärken/Schwächen- und der Chancen/Gefahren-Analyse wird nun die Strategie aufgebaut, mithilfe derer man sich im Markt profilieren will.
Eine Unternehmungsstrategie kann auf dem Papier gut und überzeugend wirken, jedoch ist entscheidend, ob diese auch umgesetzt werden kann. Dazu drängt sich das Erstellen eines Businessplanes auf. Ein wesentlicher Bestandteil des Businessplans ist der Finanzplan, welcher die Auswirkungen auf den Geschäftserfolg, die Finanzierungsstruktur und die Liquidität aufzeigt.
Viele unternehmerische Schiffbrüche hätten verhindert werden können, wenn man einen seriösen Businessplan erarbeitet hätte. Was auf dem Papier schon nicht funktioniert, scheitert in der praktischen Umsetzung meist erst recht.
Laut einer Studie scheitern viele Existenzgründer innerhalb der ersten drei Jahre, weil sie ihren Kapitalbedarf falsch eingeschätzt haben. Finanzierungsprobleme resultieren oft, weil kurzfristig laufende Kosten zu decken sind, die ersten Kundenzahlungen aber nicht schnell genug eingehen. Der Knackpunkt: Man benötigt kurzfristig Startgeld, um langfristig erfolgreich zu sein. Ein Jungunternehmer muss nicht im Geld schwimmen, um erfolgreich zu sein. Der Erfolg stellt sich aber meist nicht so schnell ein, wie man meint, weshalb die Finanzmittel nicht zu knapp bemessen sein dürfen. Im Vorfeld gilt es einen langfristigen Finanzplan zu erstellen und damit den genauen Liquiditätsbedarf abzuklären.
Kaum eine Existenzgründung wird ohne Kapital auskommen, sei es nun eine Existenzgründung im Nebenerwerb oder eine hauptberufliche Existenzgründung. Allerdings dürfte der Kapitalbedarf bei einem Nebenerwerb deutlich geringer sein.
So oder so müssen Sie also den Kapitalbedarf errechnen:
Gehen Sie bei der Berechnung auf Nummer sicher! Rechnen Sie mit ein, dass nicht alles auf Anhieb klappt. Andererseits müssen Sie gut begründen, warum und wofür Sie die finanzielle Rücklage brauchen. Denn die Errechnung des Startkapitals ist Teil des Businessplans – und mit genau diesem Businessplan müssen Sie Ihre Bank überzeugen! Es lohnt sich, für den Businessplan professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Verfügt der Unternehmer über eine gut durchdachte und erfolgversprechende Planung, gilt es bei der Umsetzung laufend zahlreiche Details zu berücksichtigen. Dazu gehören: ein überzeugendes Erscheinungsbild, die Wahl der geeigneten Rechtsform, eine kreative Marktbearbeitung, eine konsequente Akquisition von Neukunden, die massgeschneiderte Beziehungspflege, das Risk-Management, die Steueroptimierung etc.